WISSEN
1. Klettern in der Physiotherapie – Evidenz, Einsatzbereiche und Chancen
Therapeutisches Klettern gewinnt zunehmend an Bedeutung in der modernen Physiotherapie. Als aktive, funktionelle Methode bietet es vielfältige Einsatzmöglichkeiten – von der orthopädischen Rehabilitation über neurologische Therapie bis hin zur Sturzprävention. Anders als beim Sportklettern stehen dabei nicht Herausforderung oder Leistung im Vordergrund, sondern therapeutisch gezielte Bewegungssteuerung und funktionelle Förderung. Mit medizinisch zertifizierten Systemen wie physioclimb wird diese Methode heute kontrollierbar, sicher und individuell anwendbar.
EIN ALLROUND-WERKZEUG IN DER BEWEGUNGSTHERAPIE
Klettern spricht mehrere Körpersysteme gleichzeitig an:
- das muskuloskelettale System (z. B. Muskelkraft, Stabilität, Mobilität),
- das sensomotorische System (z. B. Gleichgewicht, Tiefensensibilität, Bewegungsplanung),
- sowie das zentrale Nervensystem (Aufmerksamkeit, Koordination, Motivation).
Diese Vielschichtigkeit macht es besonders wertvoll in der physiotherapeutischen Praxis. Durch gezielte Übungswahl und variable Wandneigung können Therapeut:innen den Schwierigkeitsgrad exakt dosieren – sowohl in der Frühphase der Mobilisation als auch im funktionellen Aufbautraining.
IINDIKATIONEN UND EINSATZBEREICHE
Klettern eignet sich für eine Vielzahl an Indikationen:
- Orthopädie & Traumatologie: Rehabilitation nach Schulterverletzungen, Wirbelsäulenbeschwerden, Knie-/Hüftoperationen
- Neurologie: Förderung von Gleichgewicht, Koordination und motorischem Lernen bei z. B. Schlaganfall, Parkinson oder MS
- Geriatrie: Sturzprophylaxe, Gleichgewichtsschulung, Reaktivierung
- Pädiatrie: Sensorische Integration, Haltungskontrolle, Bewegungsfreude
- Psychosomatik & Schmerztherapie: Förderung von Selbstwirksamkeit, Körperbewusstsein, Bewegungskompetenz
BESONDERHEITEN MIT PHYSIOCLIMB
Was bisher oft improvisiert wurde, ist mit physioclimb professionell umsetzbar: Als medizinisch zugelassenes Therapiegerät erfüllt das System alle Anforderungen an Sicherheit, Hygiene und therapeutische Belastungssteuerung. Die Möglichkeit, die Wand nach vorne und hinten zu neigen, erlaubt eine präzise Anpassung des Trainingsreizes – etwa durch Schwerkraftreduktion (nach vorne geneigt) oder gezielte Gleichgewichtsforderung (nach hinten geneigt).
FAZIT
Klettern ist kein Modetrend, sondern eine fundierte, funktionelle Therapieform mit hoher Wirksamkeit. Es verbindet Bewegung, Wahrnehmung und Motivation – und fördert so ganzheitliche Rehabilitationsprozesse. Mit einem System wie physioclimb lassen sich diese Potenziale sicher, effizient und individuell in der Praxis umsetzen – ob in der ambulanten Physiotherapie oder in Rehakliniken.
2. Schulterrehabilitation an der Kletterwand: Gelenkschonend, funktionell, motivierend
Die Schulter ist eines der beweglichsten, aber zugleich verletzungsanfälligsten Gelenke des Körpers. Ob nach Impingement-Syndrom, Rotatorenmanschettenruptur, Luxation oder operativen Eingriffen – die Wiederherstellung von Beweglichkeit, Stabilität und Funktion erfordert ein fein abgestimmtes, aktives Therapiekonzept. Therapeutisches Klettern bietet hier ein besonders wirkungsvolles Mittel, um die Schulter in der Rehabilitationsphase kontrolliert und gezielt zu mobilisieren und zu kräftigen.
Mit dem physioclimb-System lassen sich Übungen nicht nur sicher und individuell dosieren – durch die verstellbare Wandneigung (vorwärts und rückwärts) wird die Belastung der Schulter exakt steuerbar.
BIOMECHANISCHE VORTEILE DES KLETTERNS FÜR DIE SCHULTER
Das Klettern an der Wand ermöglicht geschlossene, kontrollierte Bewegungsketten, die ideal sind für das Training der Schultergelenkszentrierung und der Rumpf-Schulter-Koordination. Anders als bei freien Bewegungen im Raum ist die Belastung durch das Körpergewicht klar nachvollziehbar und über die Griffhöhe sowie Wandneigung anpassbar.
Das fördert:
- Dynamische Stabilisation der Rotatorenmanschette
- Aktivierung tiefliegender, gelenkführender Muskulatur
- Schonende Mobilisation in verschiedenen Ebenen
- Feinmotorisches Nachsteuern in der Gelenkführung
Gerade in der Frühphase der Rehabilitation kann durch eine nach vorne geneigte Wand die Schwerkraft reduziert werden – was die Bewegungsausführung erleichtert und schmerzbedingte Kompensation vermeidet.
STUFENWEISE PROGRESSION DURCH WANDNEIGUNG UND GRIFFPLATZIERUNG
Mit physioclimb lässt sich die Schulterrehabilitation nach dem Prinzip der therapeutischen Belastungsprogression strukturieren:
- Phase 1 – Mobilisation & Ansteuerung:
Wand leicht nach vorn geneigt, große Griffe, kleine Bewegungsauslenkung
→ Ziel: Bewegungssicherheit, Schmerzlinderung, Gelenkzentrierung - Phase 2 – Kraftaufbau & Koordination:
Wand vertikal, differenzierte Griffplatzierungen
→ Ziel: gezielte Aktivierung einzelner Muskelgruppen und Bewegungsübergänge - Phase 3 – Funktionelles Training:
Wand leicht rückwärts geneigt, komplexere Routen
→ Ziel: Integration in alltagsnahe Bewegungsmuster, Stabilisation bei Belastung
So entsteht ein natürlicher, motivierender Reha-Prozess, der sowohl therapeutisch als auch mental aktiviert – und über das reine „Arbeiten gegen Schmerz“ hinausgeht.
Praxistipp: Klettern ersetzt keine Manuelle Therapie – es ergänzt sie sinnvoll
Die Behandlung der Schulter bleibt komplex – und manuelle Maßnahmen sowie gezielte Kräftigung im Trainingsraum haben weiter ihre Berechtigung. Doch Klettern bringt dynamische Bewegung, sensomotorische Rückmeldung und Selbstwirksamkeit in die Therapie. Der Patient wird vom passiven Behandelten zum aktiven Mitgestalter – ein wichtiger Faktor für langfristige Therapieerfolge.
FAZIT
Die Integration von Kletterübungen in die Schulterrehabilitation bringt gleich mehrere Vorteile: Sie ist funktionell, gelenkschonend, motivierend – und mit physioclimb exakt steuerbar. Therapeut:innen können so nicht nur die körperliche Heilung unterstützen, sondern auch das Bewegungsempfinden und die Bewegungsfreude der Patient:innen aktiv fördern.
3. Neurophysiologische Effekte: Therapeutisches Klettern als sensomotorisches Training
Klettern fordert auch die kognitive Ebene: Orientierung im Raum, Bewegungsplanung, Antizipation, Problemlösung („Welche Route nehme ich?“). Gerade bei neurologischen Patient:innen mit kognitiver Beteiligung ist dies ein wertvoller Nebeneffekt – und ein Motivator.n der neurophysiologisch orientierten Physiotherapie ist die Wiederherstellung von Gleichgewicht, Körperkontrolle und koordinierter Bewegung ein zentrales Therapieziel. Ob nach neurologischen Erkrankungen, bei Gleichgewichtsstörungen, sensomotorischer Dysfunktion oder funktionellen Beschwerden – eine gezielte Reaktivierung neuronaler Verschaltungen ist unerlässlich. Therapeutisches Klettern eröffnet hier einzigartige Möglichkeiten: Es fordert und fördert sensomotorische Integration auf mehreren Ebenen – in Echtzeit, in Bewegung, im gesamten Körper.
Das Besondere: Mit einem System wie physioclimb lassen sich diese Reize nicht nur sicher steuern, sondern auch individuell dosieren – durch variable Wandneigung und Griffplatzierung.
Was ist sensomotorisches Training – und wie wirkt Klettern hier ein?
Sensomotorisches Training zielt darauf ab, das Zusammenspiel von sensorischen Informationen (z. B. Tiefensensibilität, vestibuläre Reize, visuelle Rückmeldung) und motorischer Reaktion (z. B. Ausgleichsbewegungen, Haltemuskulatur, Bewegungsanpassung) zu verbessern.
BEIM KLETTERN GESCHIEHT GENAU DAS AUF NATÜRLICHEM WEGE:
- Der Körper erhält permanent multisensorische Rückmeldungen (u. a. über Fußsohlen, Hände, Gelenkstellung, Gleichgewichtsorgane).
Gleichzeitig muss er motorisch reagieren, um Griffwechsel, Körperposition und Balance aufrechtzuerhalten.
Diese Prozesse sind dynamisch, dreidimensional und funktionell – im Unterschied zu isolierten Übungen im Sitzen oder Liegen.
Gerade in der Frühphase der Rehabilitation kann durch eine nach vorne geneigte Wand die Schwerkraft reduziert werden – was die Bewegungsausführung erleichtert und schmerzbedingte Kompensation vermeidet.
ANWENDUNGSGEBIETE:
Wo sensomotorisches Klettern sinnvoll ist Therapeutisches Klettern bietet neurophysiologische Reize in verschiedensten Bereichen:
- Neurologie: z. B. bei Hemiparese, MS, Parkinson oder Ataxien
Orthopädie: z. B. nach Bandverletzungen, bei funktionellen Instabilitäten
Geriatrie: z. B. zur Sturzprophylaxe und posturalen Kontrolle
Pädiatrie: z. B. bei Koordinations- oder Wahrnehmungsstörungen
Post-COVID / Long COVID: z. B. zur Reaktivierung von Körpergefühl und Reaktionsfähigkeit
Ein besonderer Vorteil: Die Anforderungen lassen sich mit physioclimb präzise justieren – durch Neigung, Griffhöhe, Trittverfügbarkeit und Bewegungsrichtung. Das erlaubt ein Training nahe an der Belastungsgrenze, aber sicher und kontrolliert.
KOGNITIVE AKTIVIERUNG INKLUSIVE
Klettern fordert auch die kognitive Ebene: Orientierung im Raum, Bewegungsplanung, Antizipation, Problemlösung („Welche Route nehme ich?“). Gerade bei neurologischen Patient:innen mit kognitiver Beteiligung ist dies ein wertvoller Nebeneffekt – und ein Motivator.
THERAPEUTISCH STEUERBAR DURCH WANDNEIGUNG
Mit physioclimb kann die Wand:
- nach vorne geneigt werden → Gleichgewichtsanforderung reduziert, ideal für instabile Patient:innen oder Frühphase
senkrecht gestellt werden → neutraler Trainingsreiz
nach hinten geneigt werden → Gleichgewicht, Tiefensensibilität und Haltemuskulatur werden besonders intensiv gefordert
Damit lassen sich dosierte Trainingsreize setzen – angepasst an Tagesform, Diagnose und Therapieziel.
FAZIT
Die Integration von Kletterübungen in die Schulterrehabilitation bringt gleich mehrere Vorteile: Sie ist funktionell, gelenkschonend, motivierend – und mit physioclimb exakt steuerbar. Therapeut:innen können so nicht nur die körperliche Heilung unterstützen, sondern auch das Bewegungsempfinden und die Bewegungsfreude der Patient:innen aktiv fördern.
4. Sturzprophylaxe & Geriatrie: Klettern im Alter – Sicherheit durch Bewegung
Mit zunehmendem Alter nehmen Muskelkraft, Reaktionsgeschwindigkeit und Gleichgewichtsfähigkeit ab – das Sturzrisiko steigt. Laut Studien stürzt jede dritte Person über 65 mindestens einmal pro Jahr. Die Folgen können gravierend sein: Oberschenkelhalsbruch, Krankenhausaufenthalt, Angst vor Bewegung und letztlich ein Verlust an Selbstständigkeit.
Hier setzt ein gezieltes, frühzeitiges Bewegungstraining an – und genau hier entfaltet therapeutisches Klettern sein Potenzial: als ganzheitliches, motivierendes Mittel zur Sturzprophylaxe und Bewegungsförderung im Alter.
Das physioclimb-System erlaubt eine sichere, individuell anpassbare Nutzung – selbst bei sehr unsicheren oder multimorbiden Patient:innen.
WARUM KLETTERN IN DER GERIATRIE SO WIRKUNGSVOLL IST
Klettern erfordert und trainiert:
- Gleichgewicht (vestibulär, visuell, propriozeptiv)
- Körperspannung und Haltungskontrolle
- Reaktionsfähigkeit bei Gewichtsverlagerungen
- Koordination zwischen Armen, Beinen und Rumpf
- Selbstvertrauen in Bewegung
Dabei ist es keine Hochleistung, sondern kann im ganz kleinen Rahmen stattfinden – mit großen Griffen, niedrigen Routen und voller therapeutischer Sicherung. Entscheidend ist, dass Patient:innen in die Vertikale gebracht werden: Die aufrechte Haltung, das Erreichen über Schulterhöhe und das Balancieren fördern gezielt funktionelle Alltagsfähigkeiten – wie das Greifen in ein Regal, das Gehen auf unebenem Boden oder das Halten des Gleichgewichts beim Anziehen.
STURZPRÄVENTION DURCH GEZIELTE HERAUSFORDERUNG – ABER SICHER
Ein zentrales Prinzip in der Sturzprophylaxe ist die dosierte Destabilisierung: Der Körper soll kleine Unsicherheiten erleben – um daraus zu lernen. Genau das ist beim Klettern möglich: Jeder Griff, jeder Tritt verlangt eine neue Haltung, eine neue Gewichtsverlagerung. Dabei sorgt die Wand für Sicherheit – und bei physioclimb ist diese Sicherheit besonders hoch:
- Die Wandneigung kann nach vorne eingestellt werden – ideal für instabile Senior:innen
- Routen können niedrig und mit voller Griffunterstützung aufgebaut werden
- Therapeut:innen bleiben dicht am Patienten – kein Risiko, aber realer Trainingsreiz
POSITIVE PSYCHOLOGISCHE EFFEKTE
Nicht zu unterschätzen sind die psychologischen Aspekte: Viele ältere Menschen erleben Klettern als ungewöhnlich, aber spannend – und vor allem als etwas, das sie sich zunächst nicht zutrauen, dann aber schaffen. Diese Erfahrung der Selbstwirksamkeit kann viel bewirken: mehr Vertrauen in den eigenen Körper, neue Bewegungsfreude und oft eine überraschend hohe Motivation zur weiteren Bewegung.
FAZIT
Klettern ist nicht nur für junge Sportliche – es ist eine funktionelle, sichere und effektive Therapieform für ältere Menschen, besonders im Bereich der Sturzprophylaxe. Es trainiert nicht isoliert einzelne Muskeln, sondern fördert das Zusammenspiel aller Systeme, die für das Gleichgewicht entscheidend sind. Mit dem medizinisch zertifizierten physioclimb-System wird diese Methode auch in der Geriatrie zugänglich – kontrolliert, individuell anpassbar und mit hoher therapeutischer Relevanz.
5. Pädiatrie & Entwicklungsförderung: Spielerisch stark – therapeutisches Klettern bei Kindern
Kinder lernen mit dem Körper – durch Bewegung, Wahrnehmung und aktives Ausprobieren. Gerade in der physiotherapeutischen Arbeit mit Kindern ist es entscheidend, Therapieangebote zu schaffen, die nicht nur funktionell wirksam, sondern auch emotional ansprechend sind. Therapeutisches Klettern verbindet beides: Es bietet eine herausfordernde, motivierende Umgebung, in der motorische, koordinative und sensorische Fähigkeiten spielerisch trainiert werden.
Mit dem anpassbaren physioclimb-System wird das Klettern auch für Kinder mit Entwicklungsverzögerungen, neurologischen Besonderheiten oder orthopädischen Einschränkungen zugänglich – sicher, strukturiert und individuell dosierbar.
WARUM KLETTERN SO GUT ZUR KINDLICHEN ENTWICKLUNG PASST
Klettern fordert bei Kindern zahlreiche Entwicklungskompetenzen gleichzeitig:
- Grobmotorik: Halten, Ziehen, Treten, Hochdrücken
- Koordination & Bilateralität: Überkreuzbewegungen, Alternieren von Arm und Bein
- Gleichgewicht & Haltung: Stabilisation in wechselnden Positionen
- Sensomotorik & Körperwahrnehmung: Orientierung im Raum, Tiefensensibilität
- Kognitive Prozesse: Planen von Bewegungen, Problemlösen, Frustrationstoleranz
Diese Multidimensionalität ist in der Pädiatrie besonders wertvoll – denn viele Therapieziele lassen sich nicht durch isolierte Übungen, sondern nur im dynamischen Kontext erreichen.
ANWENDUNGSGEBIETE IN DER KINDERTHERAPIE
Therapeutisches Klettern eignet sich unter anderem bei:
- Motorischen Entwicklungsverzögerungen
- Koordinationsstörungen (z. B. Dyspraxie, DCD)
- Sensorischen Integrationsstörungen
- Neurologischen Erkrankungen (z. B. ICP, Spina bifida)
- Verhaltensauffälligkeiten, AD(H)S
- Orthopädischen Themen wie Skoliose, Fußfehlstellungen oder Haltungsschwächen
Kinder mit besonderen Bedürfnissen können durch die Struktur und das motivierende Setting des Kletterns sehr gut erreicht werden – oft besser als über klassische Übungsformen.
THERAPIE MIT PHYSIOCLIMB: ANPASSBAR UND SICHER
Das physioclimb-System ist ideal für die Kinderphysiotherapie:
Die verstellbare Neigung der Wand erlaubt es, Kinder schrittweise an neue Herausforderungen heranzuführen – mit reduzierter Schwerkraft oder gezielter Gleichgewichtsförderung.
- Griffanordnung, Griffgröße und Trittabstand lassen sich individuell planen.
- Die Wandhöhe bleibt therapeutisch überschaubar – Sicherheit steht an erster Stelle.
- Dank der Zertifizierung als Medizinprodukt ist der Einsatz in der Therapie rechtlich und praktisch abgesichert.
- Besonders hilfreich: Auch ängstliche oder hyperaktive Kinder profitieren von der klaren Struktur – sie erleben sich als kompetent, mutig und selbstwirksam.
FAZIT
Klettern ist in der pädiatrischen Physiotherapie mehr als ein Spiel – es ist ein funktionell fundiertes, neurophysiologisch sinnvolles und emotional ansprechendes Therapieangebot. Mit physioclimb steht Therapeut:innen ein flexibles und sicheres System zur Verfügung, um Kinder gezielt in ihrer motorischen und sensomotorischen Entwicklung zu unterstützen – mit Freude an Bewegung und nachhaltiger Wirkung.
6. Schmerztherapie & Psychosomatik: Bewegung erleben – Selbstwirksamkeit durch Klettern
Chronische Schmerzen und psychosomatische Beschwerden stellen Physiotherapeut:innen, Osteopath:innen und Schmerztherapeut:innen häufig vor komplexe Herausforderungen. Denn die Betroffenen sind nicht nur körperlich eingeschränkt – sie erleben oft auch Bewegungsangst, Kontrollverlust und ein geringes Vertrauen in den eigenen Körper. Genau hier kann therapeutisches Klettern ansetzen: als Methode, die Bewegung wieder positiv erfahrbar macht und gleichzeitig das körperliche, emotionale und kognitive System anspricht.
Das physioclimb-Kletterwandsystem bietet ideale Voraussetzungen für den Einsatz in diesem sensiblen Bereich – durch seine therapeutische Anpassbarkeit, Sicherheit und zertifizierte medizinische Qualität.
WARUM BEWEGUNG BEI CHRONISCHEM SCHMERZ SO ZENTRAL IST
Chronischer Schmerz ist selten rein strukturell bedingt. Vielmehr spielt das Zentralnervensystem eine wichtige Rolle: Bewegungen, die früher schmerzhaft waren, werden antizipiert – der Körper „vermeidet“ sie reflexhaft. Es kommt zu Schonhaltungen, Inaktivität und letztlich zu mehr Schmerz.
Ein zentrales Ziel in der Schmerzphysiotherapie ist daher:
Schmerzfreie Bewegung wieder ermöglichen und positiv verankern.
Klettern eignet sich dafür besonders gut:
- Die Bewegungen sind ungewöhnlich und nicht mit Schmerz assoziiert
- Die Belastung lässt sich über Wandneigung und Griffhöhe exakt dosieren
- Die Aufmerksamkeit liegt auf Koordination, Routenwahl und Erfolg – nicht auf dem Schmerz
- So wird Bewegung neu gelernt – nicht als Bedrohung, sondern als Chance.
THERAPEUTISCHES KLETTERN WIRKT AUF MEHREREN EBENEN
- Körperlich: Sanftes Ganzkörpertraining, mobilisierend und stabilisierend
- Neurophysiologisch: Aktivierung sensomotorischer Verschaltungen, Schmerzentkopplung
- Psychologisch: Erleben von Kontrolle, Selbstwirksamkeit und Mut
- Sozial: Besonders in Gruppen- oder Partnertherapie emotional stärkend
Die vertikale Bewegung hat zudem eine besondere Wirkung auf die Körperwahrnehmung und das Selbstbild – Patient:innen „wachsen über sich hinaus“, erleben neue Perspektiven auf sich und ihren Körper.
ANPASSUNG MIT PHYSIOCLIMB: SANFT UND SICHER
Mit physioclimb kann jede Therapie individuell gestaltet werden:
- Nach vorn geneigte Wand → reduzierte Belastung, ideal für Einstieg
- Größere Griffe, kleine Distanzen → keine Überforderung
- Flexible Griffanordnung → asymmetrische Belastungen möglich (z. B. bei Schmerzhaltung)
- Kurze Einheiten, hohe Wiederholung → für motorisches Umlernen optimal
Ein wertvoller Nebeneffekt: Die Patienten erleben Erfolg – und das oft zum ersten Mal seit langer Zeit. Das schafft Vertrauen – in den Körper und in die Therapie.
FAZIT
Therapeutisches Klettern ist in der Schmerztherapie mehr als Bewegung – es ist eine Erfahrung. Eine Erfahrung von Sicherheit, Kontrolle und Freude an Aktivität. Für Menschen mit chronischen Schmerzen oder psychosomatischen Beschwerden kann es der Schlüssel zu einem neuen Umgang mit dem eigenen Körper sein. Mit physioclimb steht Therapeut:innen ein Werkzeug zur Verfügung, das diese Reise gezielt, sicher und wirksam begleitet.
7. Postoperative Rehabilitation: Funktioneller Wiederaufbau nach Operationen
Therapeutisches Klettern bietet hier einen funktionellen Ansatz – mit dem Vorteil, dass es mehrdimensional, alltagsnah und motivierend wirkt. Das physioclimb-Kletterwandsystem ermöglicht eine sichere und präzise dosierbare Integration in den Rehaprozess – vom Frühstadium bis zur fortgeschrittenen Belastungsphase.
VORTEILE VON KLETTERN IN DER POSTOPERATIVEN THERAPIE
Therapeutisches Klettern aktiviert alle relevanten Systeme, die nach einer Operation wieder aufgebaut werden müssen:
- Kraftaufbau (isometrisch, konzentrisch, exzentrisch)
- Stabilität und Rumpfkontrolle
- Beweglichkeit in funktionellen Ketten
- Belastungssteuerung und dosiertes Wiederbelasten
Zudem wird die Bewegungsangst reduziert, die viele Patient:innen nach operativen Eingriffen hemmt. Das Klettern ermöglicht kontrollierte Bewegungserfahrung ohne Überforderung, was das Vertrauen in den Körper gezielt stärkt.
TYPISCHE EINSATZBEREICHE
Das Klettern eignet sich besonders gut in der Nachbehandlung von:
- Schulteroperationen (z. B. Rotatorenmanschettennaht, Impingement-OP)
- Knie- oder Hüftoperationen (z. B. Kreuzbandrekonstruktion, Endoprothetik)
- Wirbelsäulenoperationen (z. B. Bandscheiben-OP, Spondylodese)
- Hand- oder Sprunggelenkseingriffen
- Frakturen oder Umstellungsosteotomien
Im Unterschied zu standardisierten Übungen bietet die vertikale Bewegung einen echten funktionellen Reiz – mit hoher Relevanz für Alltag und Beruf.
ANWENDUNG MIT PHYSIOCLIMB: ADAPTIV UND BELASTUNGSGERECHT
Mit physioclimb kann der Therapieprozess exakt gesteuert werden:
- Nach vorne geneigte Wand → geringere Belastung, gut für frühe Mobilisationsphasen
- Variable Griffhöhe und -größe → gezielte Beanspruchung der betroffenen Strukturen
- Einseitige Belastung möglich → für posttraumatische oder postoperative Schonung
- Dynamische Progression → von statischem Halten bis zu flüssigen Kletterbewegungen
Ein besonderer Vorteil: Die Motivation der Patient:innen ist oft höher als bei klassischen Übungsformen – denn Klettern fühlt sich weniger nach „Therapie“ an, sondern eher nach Fortschritt.
FAZIT
Therapeutisches Klettern mit physioclimb bietet in der postoperativen Rehabilitation eine funktionelle, adaptive und motivierende Möglichkeit, die klassischen Therapien ideal ergänzt. Ob nach Schulter-OP, Knie-TEP oder Wirbelsäuleneingriff – die kontrollierte vertikale Bewegung unterstützt den systematischen Wiederaufbau von Kraft, Koordination und Vertrauen. Und sie fördert vor allem eines: die Rückkehr zu echter, belastbarer Bewegungsfähigkeit im Alltag.
Rückenschmerzen, Haltungsprobleme, Stress und Bewegungsmangel – diese Beschwerden zählen zu den häufigsten Gründen für Arbeitsunfähigkeit in Deutschland. Prävention und gesundheitsfördernde Maßnahmen gewinnen deshalb zunehmend an Bedeutung – sowohl in Therapieeinrichtungen als auch im betrieblichen Kontext.
Therapeutisches Klettern ist dabei mehr als ein Trend: Es ist eine effektive, niedrigschwellige und motivierende Methode, um körperliche und mentale Ressourcen zu stärken. Mit dem zertifizierten physioclimb-System können therapeutisch geleitete Kletterangebote sicher und individuell in Präventionsprogramme eingebunden werden – sowohl in der Einzelbehandlung als auch in Gruppen.
WARUM KLETTERN PRÄVENTIV SO WIRKUNGSVOLL IST
Klettern aktiviert und fördert:
- Ganzkörperkräftigung – funktionell und gelenkschonend
- Haltungs- und Rumpfstabilität – ideal zur Rückenvorsorge
- Gleichgewicht und Koordination – zur Sturzprophylaxe
- Konzentration und Stressreduktion – durch hohe Achtsamkeit in der Bewegung
- Bewegungsfreude und Motivation – durch spielerische Herausforderung
Dabei ist das Bewegungsangebot für alle Altersgruppen geeignet, von Berufseinsteiger:innen bis zur älteren Belegschaft. Die individuell anpassbare Wandneigung und Griffgestaltung ermöglichen ein gezieltes Belastungsmanagement.
ANWENDUNGSFELDER IM BGM UND IN DER PRÄVENTION
Therapeutisches Klettern kann im präventiven Setting z. B. eingesetzt werden bei:
- Haltungsbedingten Beschwerden (z. B. Büroarbeit, Bildschirmbelastung)
- Stress- und Spannungszuständen
- Unspezifischen Rückenschmerzen
- Fehlbelastungen durch einseitige Tätigkeiten (Pflege, Handwerk, Logistik)
- Vermeidung von Re-Events nach erfolgter Rehabilitation
In Gruppenangeboten entsteht zudem ein sozialer Faktor: Bewegung wird gemeinschaftlich erlebt, was den Zugang erleichtert und langfristige Teilnahme fördert.
KLETTERN MIT PHYSIOCLIMB: SICHER, DOSIERBAR, ZERTIFIZIERT
Das physioclimb-System ist ideal für die Integration in präventive Programme:
- Medizinprodukt-Zulassung gibt Rechtssicherheit und Vertrauen
- Vorne geneigte Wandposition erlaubt niedrigschwelligen Einstieg
- Individuelle Belastungssteuerung – vom Anfänger bis zum ambitionierten Nutzer
- Therapeutische Begleitung möglich – auch im betrieblichen Kontext oder Rahmen von §20 SGB V (Primärprävention)
Zudem steigert der außergewöhnliche Charakter der Aktivität (Klettern!) die Akzeptanz bei Teilnehmer:innen – oft deutlich mehr als bei klassischen Rückenschulkursen oder Ergometertraining.
FAZIT
Therapeutisches Klettern ist ein modernes, effektives Tool im Bereich Prävention und BGM. Es verbindet körperliches Training mit psychischer Entlastung und fördert ganzheitlich Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden. Mit physioclimb lassen sich sichere, therapeutisch begleitete Programme gestalten – mit hoher Akzeptanz und nachhaltiger Wirkung. Prävention darf Spaß machen – und genau das tut sie an der Kletterwand.